Innere Kündigung

 


Di. 24. September 2013

Und wieder einmal ist es passiert. Es gibt eine zentrale Ablage, auf die auch unser Zulieferer Zugriff hat und gebeten ist, aktuelle Software selbsttätig dort abzulegen. Passiert natürlich nicht. Ich habe nämlich gerade ein frisch eingetroffenes Gerät auf meinem Schreibtisch, dass eine neue Software enthält, die dort schon wieder mal nicht abgelegt wurde.

Und noch was ist wieder passiert. Ein schöner Prüfzettel vom Zulieferer lag bei. Ganz stolz mit der aktuellsten Software-Version 1.17 – aber im Gerät drin war tatsächlich die ältere Version.

Sie lernen es einfach nicht.


Do., 12. September 2013

Seit Monaten hatte ich heute einen der wenigen Tage ohne Chaos. Nur ein paar E-Mails, die ich einfach und schnell beantworten konnte. Keine Kundenanrufe und die einzige Anfrage vom Vertrieb ist eine Zuarbeit die ich am Dienstag Morgen abarbeiten kann. Wahrscheinlich mal wieder nicht, weil das Chaos wieder über mich herfällt. Einen Wochenplan zu führen habe ich schon seit vielen Monaten aufgegeben — die vielen unerledigten Dinge in rot haben mich noch mehr genervt.

Zurück zu heute, Donnerstag, den 12. September 2013.

Ich hatte glücklicherweise und zufälligerweise passend (der Kunde hat sich schon beschwert) heute die Gelegenheit mich in der Reparatur eines Gerätetyps so richtig einzuarbeiten und auszutoben. Die Hälfte an Reparaturen ist jetzt erledigt.

Abe so wie ich den Laden mit seinem planlosen minütlichen Chaos kenne und um die Unfähigkeit eine Angabe wie »Netto-Aufwand an Reparaturzeit« richtig zu verstehen weiß, wird bis zu meinem — hoffentlich baldigen — Abgang der Rest an Reparaturen sowieso nicht fertig.

Wenn es ein »normaler« Tag gewesen wäre, hätte ich wie immer keine Reparaturen gemacht, sondern nur Kunden dank unseres schlampigen Produktbeipacks (kein Produktmanagement, kein Projektmanagement, mangelhafte Unterlagen, schlechte Software) über die ärgsten Klippen hinweg geholfen. Und wie jeden Tag nichts repariert und auch sonst nichts der langfristigen Sachen die Intelligenz und Ruhe erfordern gemacht.

Fazit: Der 6. Tag seit Juni 2012 an dem ich nicht frustriert nach hause gegangen bin — trotz anderthalb Überstunden. Aber das ist ja nicht mein Problem: Nicht die Menge, sondern die überreichliche Vielfalt, der schnelle Wechsel der Themen und die China-Scheiße und Italo-Kacke an Elektroniksondermüll fressen mein Hirn auf.

Einschub

Es hat da einen Ex-Kollegen, der so ganz offiziell für eine Gerätserie Reparaturen erledigen kann … oder soll … oder manche in diesem Unternehmen glauben daran, dass er das wirklich mal für uns tut.

Nun denn, gestern, am 11. September war er kurz vor Mittag da, hat einen heiklen — für mich ungeübten — LCD-Tausch durchgeführt. Danach hat beim Zusammenbau das LCD nicht korrekt funktioniert. Er ist danach mit den Worten »Ich geh‘ jetzt erst mal Essen.« entfleucht — und ward nicht wieder gesehen. Und ist auch heute nicht mehr aufgetaucht. Seinen Chef (E.W. aus Müchen) in dem anderen Unternehmen eine Etage höher scheint es auch nicht so wirklich zu interessieren.

Fazit: Es interessiert niemanden — dann interessiert es mich auch nicht.


Mi., 11. September 2013

Inoffziell habe ich jetzt erfahren, dass man meine einzige Entlastung, die Kollegin nach wenigen Monaten – ohne offiziellen Einarbeitungsplan — wieder entlässt. Und ich als die einzige, arme Sau, die ALLES an Technikscheiß erledigen soll, werde einfach im Regen stehen gelassen.

Tja, und mein Programmiererkollege, der zwar nur nach mehrfacher Aufforderung mal auch Softwaresupport gemacht hat, ist ab Morgen weg. Damit werde ich jedem Kunden, der ein Software-Problem hat die Handy-Nr. meines Chefs und Geschläftsführers geben. Vielleicht kann der ihm ja helfen, ich kann es jedenfalls nicht.

Wo meine Kompetenzen aufhören, hören sie halt auf.

Nicht mehr lange mein Problem.

Fazit: Frust.


Di., 10. September 2013

Heute habe ich nur wenige Themen beackert. Dennoch wieder einmal Überstunden, aber nicht matsch im Kopf nach hause um Acht.

Hauptthema heute war — typisch für diese Firma von Amateuren — eine andere Italo-Kacke. Mangels Produktmanagement (keine Vorgabe von Standardausstattung) und ebenfalls nicht vorhandenem Projektmanagement (hätten wir ja vor dem Versand noch hinkriegen können) ist das Problem — wie immer dann, wenn das Kind schon längst im Brunnen liegt — bei mir dem Serviceingenieur gelandet.

Und ich soll jetzt wieder einmal die Scheiße ausbaden.

Fazit: Frust.


Mo., 9. September 2013

Meine erste dienstliche Tätigkeit heute war — mit ca. 1 Woche Verzögerung — endlich an dem Protokoll eines Projekts mit diversen Serviceeinsätzen anzufangen. Ich öffne eine ältere Version als passende Vorlage, speichere Sie unter einem neuen Namen und beginne zu Texten. Nach der ersten Zeile klingelt das Telephon — ich speichere die Datei durch das reflexartige Zucken meiner linken Hand [Strg.] +  [S].

Und das war’s für die Woche mit dem Protokoll. Am Dienstag, den 10.  September gegen 19:17, kurz bevor ich Feierabend mache, schließe ich die Datei.

Fazit: Frust.


Do., 5. September 2013

»Kannst du das mal zwischendrin machen?«
»Was heißt zwischendrin? Ich mache ALLES zwischendrin! Das ist ja das Problem.«

Aber das verstehen die Amateure in dieser Firma nicht.


Juli 2013 — Die weltfremde Geschläftsführung

1. Dieses Unternehmen ist ein ganz, ganz kleiner Laden. Und ich stelle fest, dass niemand — außer mir und meinem Programmiererkollegen — in der Lage ist unsere tolle Elektronik überhaupt vorzuführen. Auch nicht der Geschläftsführer.

Interessant. Mein Ex-ex-Chef hat mal in genau so einem technologie-orientierten KLEINEN Unternehmen genau wegen dieser Unfähigkeit Gerät vorführen zu können, Vertriebler gefeuert. Aus gutem Grund, wie ich meine.

2. Unser Geschläftsführer hat vor ca. anderthalb Jahren — als ich noch einen fähigen Vorgesetzten hatte — der Anmietung von Exchange-E-Mail-Postfächern widersprochen, weil er Angst hat, dass Unternehmensinformationen auf »fremden Computern« liegen.

Tja und nun:

Unser Geschläftsführer hat seit kurzem lauter Apple-Elektronik als Arbeitsplattform. Das hat mehrere unliebsame Konsequenzen:

  • Seine E-Mails enthalten ständig überflüssigen Dateianhangsmüll.
  • Er kann manche Dateien von Zulieferern, Kunden, Mitarbeitern gar nicht öffnen (stimmt nicht, der Apple, kann das, aber mein Geschläftsführer weiss nicht wie — und die Äpfelchen machen es einem auch so schwer — wie liebe ich da Notepad++ als Standardanwendung für nichtidentifizierbare Dateien, da kann ich mir selbst ein Bild machen).
  • Seine E-Mail liegen auf »fremden Computern« der Apple-Cloud — wahrscheinlich direkt bei der NSA gehostet (ein Wort, dass mein Geschläftsführer/Chef wahrscheinlich gar nicht versteht).

3. Unser Geschläftsführer könnte noch nicht einmal — selbst wenn er wollte — irgendein Produkt seines eigenen Unternehmens vorführen, weil er auf seinem proprietären Sondergerät von Apple überhaupt keine einzige Software nutzen kann, die unseren Produkten beiliegt — falls da überhaupt funktionsfähige Demo-Software beiliegt.

Noch ein Schmankerl am Rande: Im Büro des Geschläftführers gibt es auch kein Telephon mehr.

Fazit: Die Geschläftführung dieses Unternehmens hat schon lange jeden Bezug zur Realität verloren. Und das mit diesem Apple-Sonderstrick manifestiert. Soll er damit untergehen.


China-Scheiße

Es gibt in diesem Unternehmen eine Liste mit Mängeln an dem China-Scheiß. Diese Liste ist vom Mai 2011. Davon wurde nichts abgearbeitet und auch die Geschläftleitung hat sich bis heute nicht dafür interessiert, das irgendwas an diesen Fehl- und Unfunktionen abgestellt wird.

Soviel zum Thema »kein Produktmanagement in diesem Unternehmen«

Interessiert niemanden, dann interessiert es mich auch nicht mehr.


Italo-Schrott

November 2012

Von einem ganz, ganz tollen italienischen Zulieferer gibt es Geräte mit großer Sendeleistung und großer Reichweite; und 4 Anschlüssen für Antennen. Neben vielen anderen unprofessionellen Unfähigkeiten der Firmware hat das Gerät das Problem, einfach mal so auf zu viele Sekunden Reaktionszeit hochzugehen. Und das manchmal nach wenigen Minuten — ziemlich zuverlässig nach einer Stunde.

Dieses Problem — weshalb ich Anfang November 2012 mir den ARSCH ABGEFROREN HABE um die Teile gegen etwas neuere Geräte, die dafür andere Fehler haben zu tauschen — ist seit 2 Jahren bekannt. Hat nur niemanden Interessiert.

Und ich muss die wieder einmal Scheiße ausbaden.

Fazit: Frust.


Juni 2013

Der Weltfremde aus dem Vertrieb — ein Verwandter der Geschläftsführung — ist endlich weg. Der hat immer wieder Fehler gemacht die ihm dann, wenn er sie bemerkt hat, völlig egal waren. Genauso oberflächlich wie der Rest von dem Laden.

Blöd ist nur, dass seine Fehler dann als Kundenrückfragen bei mir gelandet sind.

Es wird echt Zeit, dass ich meinen Arsch hier weghebe.


 

Februar 2013

Auch eine Taktik, wie man Mitarbeiter hält: Man kackt sie so zu mit Arbeit, dass sie gar keine Zeit haben zur Marktbesichtigung und zum Bewerbungen schreiben.

Chinascheiss und Italoschrott – ich sag nur: Sondermüll

Ich kriege kein Gehalt sondern Schmerzensgeld.

Wenn du lange genug wartest siehst du die Leichen deiner Feinde den Fluss hinab treiben.

Fazit: Frust.


21. September 2012

Anstatt der erhofften Erleichterung, werde ich und mein Programmierkollege mit neuen Anforderungen überhäuft.

Ich bringe die Idee zu einer Testreihe für Reichweitenanalysen ein. Es gibt allgemeine Übereinkunft, dass das nötig wäre. »Man müsste mal draußen einen Tag messen« ist die Devise. Ich nicke einfach mal Zustimmung ab.

Nachtrag 1: Da mir sowieso die Arbeit bis über die Halskrause steht, kümmere ich mich in den Folgewochen nicht mehr darum. Auch der weltfremde Spinner im Vertrieb kriegts nicht auf die Reihe.

Nachtrag 2: Bis heute (15. September 2013) ist nichts von diesem wesentlichen Gewinn an Wissen gemacht worden.


Stressreports 2013

http://www.tagesschau.de/inland/suchterkrankungen100.html
http://www.aok-bv.de/presse/pressemitteilungen/2013/index_10523.html
http://www.springer.com/medicine/book/978-3-642-37116-5

..

http://www.psychomeda.de/lexikon/depression.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Innere_Kündigung

http://www.innerekuendigung.de

Stressreport Deutschland 2012

http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/stress-report-deutsche-klagen-ueber-mehr-stress-im-job-a-880187.html

http://www.rp-online.de/gesundheit/stress/deutsche-haben-immer-mehr-stress-im-job-1.3153374

Den Stressreport als PDF

http://www.baua.de/de/Publikationen/Fachbeitraege/Gd68.pdf?__blob=publicationFile&v=4

..

http://www.focus.de/gesundheit/gesundleben/stress/erfolgsdruck-und-staendige-erreichbarkeit-immer-mehr-arbeitnehmer-bekommen-psychische-probleme_aid_987372.html

http://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Studien/Degs/degs_node.html


People seldom do what they believe in. They do what is convenient, then repent. (Robert Allen Zimmerman alias Bob Dylan)

Die Menschen machen selten das, woran sie glauben.
Sie wählen den bequemen Weg und dann bereuen sie es.
(Robert Allan Zimmerman alias Bob Dylan)

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