Die römisch-katholische Kirche (RKK) hat ein Problem — und das nicht nur in Deutschland. Ein Problem, das teilweise vergleichbar auch »Schlecker« hatte, nämlich ein Imageproblem. Nach dem Höhepunkt des Skandals hat »Schlecker« es wohl geschafft, die Misstände soweit zu verändern, dass man seine Mitarbeiter nur genauso schlecht wie alle anderen Unternehmen der Branche behandelt. Genützt hat es nichts, und das bei einem Unternehmen, dass »richtige«, materielle Ware verkauft. Wieviel schlimmer ist es also um die Zukunft der Papst AG bestellt, deren Ware aus »warmer Luft aus alten Sprüchen« besteht?
In dem sehr empfehlenswerten Buch des engagierten Laienkatholiken Michael Hebeis (»Schwarzbuch Kirche«, http://hpd.de/node/14046) werden die internen Probleme dieser erstaunlich schlanken, hierarchischen Struktur der »Kirche von oben« klar dargestellt. Was der Autor nicht erwähnt ist jedoch, dass sog. »Lean Management« eben auch sehr viele selbstverantwortliche Entscheidungsbefugnisse in jeder der Ebenen vorsieht. Eben so wie ein lebender, komplexer, vielzelliger Organismus aus selbsttätig agierenden Einzelteilen besteht, die nach einfachen Regeln in ihrer lokalen Umwelt arbeiten und genau deswegen als Zahnrädchen gemeinsam agieren können ohne für diese Komplexität das zentrale Management zu benötigen und zu überfordern.
Unternehmen existieren, weil Kunden ihre Produkte kaufen. Sie unterliegen damit evolutionären Kräften: Entweder ihre Produkte sind erwünscht, dann geht es ihnen gut, oder eben nicht, dann machen sie Konkurs. In der Welt der Wirtschaft ist es genau wie in der Biologie: Die eigentliche Triebfeder ist die Selektion und das bedeutet in der Biologie den Tod, in der Wirtschaft das Ende des Geschäfts. Das ist nicht schön, niemand mag das, denn niemand mag sterben und Abschied nehmen, es ist aber so.
Unternehmen, die nicht kundenorientiert arbeiten, sind früher oder später finanzieller Sondermüll eines Konkursverwalters. Ein Problem, dass vollkommen vergleichbar auch in den Planwirtschaften des real-existierenden Sozialismus/Kommunismus existierte und mit diesen auch unterging. Die RKK kann die sich Kraft ihres eigenen Selbstverständnisses nicht reformieren. nur die reichen deutschen Bistümern erkaufen sich eine gewisse Unabhängikeit von Rom und erlauben sich ein begrenzt flexibles Marktgebaren. Das Sterben wird sich noch Jahrzehnte hinziehen, aber das Siechtum ist schon jetzt absehbar.
»Gewinner geben nie auf. Verlierer geben immer auf. Menschen, die nicht gewinnen und nicht aufgeben sind Idioten.«
Ein paar Worte von einem Anhänger selbstbestimmer, fachgerecht assistierter Sterbehilfe: Wenn der Bedarf besteht ein langes Leiden ihrer Institution durch einen finalen Rettungsschluss abzukürzen, empfehle ich Ihnen die »Gelben Seiten« zu konsultieren. Dort bieten Konkursverwalter ihre Dienste für den sauberen, letzten Abgang an. Und die werden bei ihrem Unternehmen sicher nicht mangels Masse ablehnen.
Wenn es in den Affähren der RKK nicht um reale Fälle zerstörter Menschen ginge, dann könne ich die aktuelle Presse rund um die RKK wie die verfilmten, ekligen Splatter-Comics von Quentin Tarantino an wenigen Tagen zur Nervenberuhigung auf mich wirken lassen (»ich bin nicht pervers, ich bin in Ordnung, das hat nichts mit mir zu tun«). Aber das geht nicht mehr. Ihre Aufführung auf der Bühne der Welt ist kein dramatisches Schauspiel, das ist Ernst. Bitterer, schlechter, brutaler Ernst.
Wundern sie sich also nicht, wenn die »Seufzer der bedrängten Kreatur« über eine »herzlose Welt«, zu einem handfesten »Ausdruck des wirklichen Elendes« werden und die Flut der Sünder hinwegwischen vom Antlitz der Erde.
»Gnade? Keine Gnade!« (Luther Whitney in »Absolute Power«)
Hilfe für Betroffene
http://www.stern.de/tv/sterntv/sexueller-missbrauch-wo-opfer-hilfe-bekommen-1956518.html
Lesetipp
Michael Hebeis, »Schwarzbuch Kirche. Und führe uns nicht in Versuchung«: http://hpd.de/node/14046 (hier: http://katholiban.de/und-fuehre-uns-nicht-in-versuchung/)
Links
http://www.derwesten.de/politik/priester-nutzten-beichte-fuer-sexuellen-missbrauch-id7492463.html
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-84430182.html
http://www.spiegel.de/thema/sexueller_missbrauch_in_der_katholischen_kirche/
http://missbrauch-im-bistum-trier.blogspot.de
http://www.br.de/nachrichten/kirche-missbrauch-zensur-100.html
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-84430182.html
Witzig, witzig. Mit welchen Argumenten will man denn jungen, knackigen Nachtwuchs noch gewinnen? http://www.rtlradio.lu/Regionalnachrichten.Bistum-will-verstaerkt-fur-priesterberuf-werben.2-99649-3.html
Die Papst AG soll erst mal die (un)heilige Scheisse hinter ihren eigenen Türen wegwischen. Ich sage nur »Abt-Reibung«. Aber was will man von einem Laden erwarten in dem die Festangestellten als herausragende Qualifickation einen Penis haben müssen. Die sind doch so katholisch, die sind sonst gar nichts mehr. http://blog.zdf.de/papstgefluester/2013/01/25/vatikan-gegen-aggressive-katholische-websites/
Was für ein unfähiges, weinerliches, faules Versager-Pack diese Katholiken doch sind. Denen passt was nicht und die heben ihren Arsch nicht weg oder tun was dagegen. Dann sollen sie doch das Maul halten.
„Der Würzburger Kriminologe verwies darauf, dass es bei der Untersuchung ein Spannungsverhältnis zwischen der Freiheit der Wissenschaft und dem Schutz der Persönlichkeitsrechte, insbesondere bei der Analyse von Personalakten, gebe.“
Das gilt NICHT für Ermittlungsbehörden bei Straftaten.
„Das Kirchenrecht schreibe vor, …“
Kirchenrecht als „richtiges“ Recht anzusehen, ist so als ob man einen Furz aus meinem Arsch für einen Volkentscheid hält.
„Was den Komplex sexuellen Missbrauchs angehe, ist die Kirche nach Meinung des Strafrechtlers auf einem guten Weg. …“
Dass zum Beispiel auch namhafte Kritiker mundtot gemacht werden, ist aus der Sicht der RKK ein guter Weg.
„Sie sei eine der wenigen Organisationen, die sich intensiv mit diesem Thema auseinandersetze.“
Die Papst AG ist die einzige Organisation, die Straftäter in den eigenen Reihen nicht per Kündigung entsorgt, sondern weiterhin in den Reihen belässt. Woraus folgt, dass die RKK die wenige Organisation ist, die sich langfristig damit auseinandersetzen muss.
Schade, dass die Papst AG nicht an der Börse ist. Unternehmen mit dieser Kultur gegenüber Kritikern werden normalerweise durch Kursverfall abgestraft. Hmm. Und Aktiengesellschaften haben Aufsichtsräte, das hat die RKK auch nicht.
Sonntag, 3. Februar 2013
Der Urschlamm hat wieder mal zur Prime-Time Sendezeit bekommen:
http://www.welt.de/fernsehen/article113353788/Katholiken-TV-Chef-wird-bei-Jauch-ausgelacht.html
http://gbs-berlin.org/gottes-lohn-bei-jauch/
Siehe auch: http://katholiban.de/limonade-schmeckt-mir-auch-nicht/
»Gnade? Keine Gnade« (Luther Whitney in »Absolute Power«)